01.10.2006
Ausgabe Oktober 2006

Heiler des Monats: Günther Laganke
Der Warzenbesprecher von Bothel

»Jede Krankheit ist heilbar, aber nicht jeder Mensch«

Reetgedeckte Bauernhäuser und weite Wiesen mit grasenden Pferden und Kühen prägen die Landschaft im Städtedreieck Hamburg, Bremen, Hannover.
Das kleine Dorf Bothel liegt mittendrin, abseits der belebten Bundesautobahnen.
In dieser Idylle lebt und wirkt Günter Laganke, ein »Zugereister«, den die Einheimischen auch nach 26 Jahren kritisch und mit Abstand betrachten. Ihre Krankheiten oder Probleme vertrauen sie ihm nicht an.

Geheuer ist ihnen nicht, was der »Warzenbesprecher« in »seinem Reich«, wie Günter Laganke den Behandlungsraum in seinem Haus bezeichnet, so »treibt«.
Ständig parken Autos auf der Wiese neben dem Haus, Leute kommen und gehen. Die Meinung der Dorfbewohner interessiert den 69-Jährigen nicht, ebenso wenig der Blick über den Gartenzaun. Es hat sich herumgesprochen, dass der Mann aus dem niedersächsischen Bothel besondere Fähigkeiten hat, wenn es zum Beispiel um das Entfernen lästiger, hartnäckiger Warzen geht und kein Mittel bisher geholfen hat.

In »seinem Reich« – einer umgestalteten ehemaligen Garage mit niedriger Decke, kleinem Fenster, das hinter schweren Tüllgardinen das Sonnenlicht nur ahnen lässt und wo ein Alabasterleuchter von der Decke ein wenig Licht streut – beginnt der Heiler hinter einem mächtigen alten Schreibtisch zu erzählen. Bevor das Ohr des Zuhörers seine Geschichten aufnehmen kann, gehen die Blicke auf Wanderschaft. Viel Raum ist hier nicht, aber viel Ungewöhnliches darin und noch mehr zu bestaunen: Von dem dreihundert Jahre alten Taufbecken, dem fast blinden, antiken Spiegel aus einer alten Schule, der Rosentapete, die gut eine Wand in einem Schloss schmücken könnte und all den 1000 Dingen, die Günter Laganke über Jahrzehnte zusammengetragen hat. Alles hat seine Bedeutung, wie der Spiegel für die Totenbefragung, die ebenso wie andere Bereiche der Parapsychologie, die Traumdeutung, das Pendeln, Besprechen von Warzen und Gürtelrosen zum Repertoire gehören.Das Kreuz mit dem Jesus hängt gleich neben dem Koran.

»Ich achte alle Religionen. Für mich ist Gott ein Schöpfer, an den ich glaube.«

Das Wichtigste sind für den Warzenbesprecher die Bücher über geistiges Heilen. Jedes Werk ist nummeriert und wird immer wieder befragt, um das Wissen zu vertiefen. Die ständige Begegnung mit rat- und hilfesuchenden Menschen ist für Laganke eine Berufung, die er auch von seiner Mutter geerbt hat. Er kann sich gut erinnern, wie sie Menschen hin und wieder bei Schmerzen geholfen oder die Karten gelegt hat. Viele Jahrzehnte verbrachte er als Angestellter in der Verwaltung und Lagerabteilung eines Möbelgroßmarktes.

Den ersten Kontakt zu »dieser anderen Welt«, der ihm zugleich ein Wegweiser wurde, bekam er vor 30 Jahren, als ein Büchlein über Handlesen sein Interesse weckte. »Ich habe es immer wieder ausprobiert: an der Hand, deren Form und Linien, kann man Menschen erkennen.« Die Voraussetzung, anderen Menschen zu helfen, ist für Laganke, selbst in einem gesunden Körper zu leben und aus dem heraus zu wirken. So achtet er auf eine besonders gesunde Ernährung, vorwiegend frisches Gemüse, wenig Fleisch, kaum Alkohol, dafür umso mehr Bewegung. Jede Ablenkung beeinträchtigt sein Vorhaben, das gilt auch für die Arbeit in dem kleinen dunklen Raum. Sein Fenster zur Außenwelt, zu den zahlreichen Ratsuchenden sind die beiden PC-Bildschirme vor ihm. Über große Entfernungen weitet sich das elektronische und magische Netzwerk der heilenden Besprechungen von Bothel aus. Neben dem telefonischen Kontakt steht Laganke in ständiger E-Mail-Korrespondenz mit zahlreichen Menschen. Viele sind dankbar und berichten von ihren Heilerfolgen...

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